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Vitamin D-Mangel – auch im Sommer ein Thema
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Sonne
Vitamin D-Mangel – auch im Sommer ein Thema

Dr. med. Harald Weisse
Facharzt für Allgemeine Medizin FMH

«Photosynthese» beim Menschen
Menschen und Pflanzen haben, so unterschiedlich sie sind, doch auch bemerkenswerte Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel benötigen beide das Licht der Sonne, um lebenswichtige Stoffe herstellen zu können. Bei den Pflanzen ist es die Photosynthese, bei der unter dem Einfluss des Sonnenlichts aus Wasser und Kohlenstoffdioxyd Glukose und Sauerstoff gebildet werden. Beim Menschen ist es ebenfalls eine durch Sonnenlicht («Photo») bewirkte Synthese, nämlich die des Vitamins D. Unter dem Einfluss der im Sonnenlicht vorhandenen kurzwelligen UV-B Strahlung entsteht in den tieferen Hautschichten aus einem gewissen Cholesterinmolekül über eine Zwischenstufe Vitamin-D3, welches in der Leber in die Speicherform 25-Hydroxy(OH)-Vitamin-D überführt wird. Diese Form des Vitamins wird gewöhnlich bei Blutanalysen bestimmt. Während die Photosynthese der Pflanzen sehr gut erforscht ist und man allgemein weiß, dass ohne sie kein Leben auf dieser Erde möglich wäre, sind, was die Bedeutung von Vitamin D anlangt, erstaunlicherweise heute noch viele Fragen offen.

Wirkungen von Sonnenlicht und Vitamin D auf die Gesundheit

Vor rund 200 Jahren wurde erstmals festgestellt, dass das Sonnenlicht für gesunde Knochen wichtig ist, und seit 100 Jahren kennt man die diesbezügliche Wirkung von Vitamin D. Tatsächlich bewirkt das Vorhandensein von genügend Vitamin D eine deutliche Steigerung der Kalzium- und Phosphataufnahme aus dem Darm und deren Einbau in die Knochensubstanz, was diese kräftigt und Frakturen vorbeugt. Somit schützt Vitamin D vor Rachitis bei Kindern sowie Osteomalazie und Osteoporose bei Erwachsenen. Relativ neu aber ist die Erkenntnis, dass das Vitamin D noch sehr viel mehr Aufgaben im menschlichen Organismus haben muss. Seit den 90er Jahren wurden in den meisten, wenn nicht allen Geweben des menschlichen Körpers Rezeptoren für Vitamin D gefunden, an welche es andockt und verschiedene Prozesse auslöst. Nur ein Bruchteil von diesen ist bislang erforscht. Einiges hat man in den letzten Jahren herausgefunden. So hat die Skelettmuskulatur Rezeptoren für Vitamin D. Fehlt es an demselben, resultiert dies in Muskelschwäche und -schmerzen. Das Sturzrisiko im Alter wird durch einen Vitamin D-Mangel erhöht.

 

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