Wasser
Heilkraft Wasser – Sitzbad und Einlauf

Leonie Feser
Ergotherapeutin, DVG-Gesundheitsberaterin

Dass Wasseranwendungen gut sein sollen, davon haben schon die meisten Menschen gehört. Die Hydrotherapie wirkt durch verschiedene thermische Reize, die den Körper stimulieren und die Abwehrkräfte mobilisieren. Aber Sitzbad und Einlauf?

Diese beiden sind wohl eher die «Stiefkinder» unter den Wasseranwendungen, die oft mit unangenehmen Vorstellungen in Zusammenhang stehen. Schade eigentlich! Das Sitzbad und der Einlauf sind nämlich zwei sehr effektive und unkomplizierte Anwendungen. Probieren Sie es einfach mal aus – und Sie werden merken, dass alle Befürchtungen umsonst waren.

DAS SITZBAD

Wirkung
Das Sitzbad ist eine Wasseranwendung, bei der nur der Unterkörper und die Oberschenkel im Wasser untergetaucht werden. Der Oberkörper, die Unterschenkel und die Füße bleiben dabei trocken. Es gibt davon verschiedene Varianten, die sich in der Wassertemperatur unterscheiden: das warme Sitzbad, das kalte Sitzbad und das Wechselsitzbad. Wärme wirkt entspannend und durchblutungsfördernd, da die Blutgefäße erweitert werden und somit mehr Blut hindurchfließen kann. Folglich gelangen mehr Sauerstoff, Nährstoffe und Abwehrstoffe in die erwärmte Körperregion. Bei Kältereizen hingegen ziehen sich die Blutgefäße initial zusammen, um einen zu großen Wärmeverlust zu verhindern. Der behandelte Bereich kühlt leicht ab und ist kurzfristig geringer mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Weil der Körper all dies jedoch umgehend ausgleichen möchte, werden die Gefäße wieder weitgestellt, sodass als zweite Reaktion auf die Kälte mehr Blut in den Bereich fließt und damit auch Körperwärme umverteilt wird. Durch die abwechselnde Gefäßerweiterung und -verengung bewirken Wechselanwendungen eine gesteigerte Zirkulation des Blutes und regen den Stoffwechsel an. Zusätzlich wirken Wechselanwendungen belebend und entstauend.