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Weshalb ich (k)ein Optimist sein will
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Optimismus
Weshalb ich (k)ein Optimist sein will

Über Optimismus und Pessimismus habe ich schon viele, zum Teil lustige Sprüche gehört, wobei es doch durchaus ein ernstes Thema ist. Wenn auch nicht alles für bare Münze genommen werden darf, so ist doch darin oft mehr als ein Körnchen Wahrheit enthalten.

Dr. med. Ruedi Brodbeck
Facharzt Allgemeine Innere Medizin FMH Schwerpunkt Psychosomatische und Psychosoziale Medizin SAPPM, Diplom für Biblische Theologie und Pastoralarbeit

Leben Optimisten wirklich glücklicher? Inwiefern ist eine optimistische Einstellung gesundheitswirksam und eine pessimistische schädlich? In den letzten Jahrzehnten wurden in vielen Studien teilweise bedeutsame Effekte von Optimismus und Pessimismus auf unsere Gesundheit nachgewiesen. Dabei hat sich gezeigt, dass man Optimismus und Pessimismus besser nicht als zwei Enden eines Kontinuums, sondern als zwei unabhängige Variablen versteht.

Wie wirkt sich Optimismus / Pessimismus aus?
Optimismus reduziert bei älteren Menschen die Gesamtsterblichkeit und die Sterblichkeit an koronarer Herzkrankheit und führt zu besserer körperlicher Gesundheit nach Herztransplantationen und koronaren Bypassoperationen. Optimismus senkt den Blutdruck und schützt ältere Männer vor der Entwicklung einer koronaren Herzerkrankung.

Hoffnungslosigkeit, welche mit Pessimismus assoziiert ist, erhöht dagegen das Risiko für Arteriosklerose, für tödlichen und nichttödlichen Herzinfarkt und für Krebserkrankungen. Pessimismus erhöht das Risiko für Hirnschlag und ist mit verkürzter Lebenserwartung bei Patienten mit Lungenkrebs assoziiert. Pessimismus geht mit höheren Entzündungswerten und stärkeren Schmerzen einher, während Optimismus sich schmerzreduzierend auswirkt.

Wenig Optimismus und viel Pessimismus vermindert die Lebensqualität von Parkinsonpatienten. Menschen mit geringem Grad an Optimismus und hohem Grad an Pessimismus besitzen ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Angststörungen und verminderte Lebensqualität. Dauernder Pessimismus geht im Verlauf mit verminderter körperlicher und mentaler Funktion einher. Je höher der Optimismus ist, desto geringer ist das Risiko für das Auftreten einer Depression und das Einleiten einer Psychotherapie deswegen; je höher dagegen der Pessimismus, desto wahrscheinlicher ist das Auftreten einer Depression.

 

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