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Gesunde Psyche trotz verrückter Welt
Foto: iStock.com/Maksym Belchenko

Prioritäten
Gesunde Psyche trotz verrückter Welt

Wo liegen meine Prioritäten, um mich in einer immer verrückter werdenden Welt auch vor psychischen Krankheiten zu schützen?

Torben Bergland
MD, Psychiater und Psychotherapeut

Vielleicht haben Sie schon einmal den Satz gehört: «Was dich nicht umbringt, macht dich stärker». Klingt wohl gut, ist aber nicht immer wahr. Wenn man etwas überlebt, kann man gestärkt daraus hervorgehen oder aber gebrochen werden, angeschlagen und kaum am Leben bleibend versuchen, weiterzumachen. Alles, was wir wirklich sagen können, ist: «Was dich nicht umbringt, bringt dich nicht um». Wenn uns etwas Schlimmes zustößt, werden wir vielleicht verletzt, gekränkt oder geschädigt und wir leiden eventuell lange Zeit darunter, manchmal sogar für den Rest unseres Lebens. Diese kaputte Welt macht uns kaputt – manchmal teilweise, manchmal ganz.

Wie steht es um unsere Psyche?
Während unser Verständnis und unsere Akzeptanz von körperlichen Krankheiten und Leiden inzwischen recht weit fortgeschritten sind, ist dies bei psychischen Erkrankungen nicht ganz der Fall. Obwohl sie weitverbreitet sind, sind psychische Erkrankungen immer noch mit Stigmata und falschen Vorstellungen behaftet. Nach vorsichtigen Schätzungen leidet weltweit jedes Jahr mindestens einer von zehn Menschen an einer psychischen Störung, die seine Lebensqualität erheblich beeinträchtigt und daher behandelt werden muss. Im Laufe des Lebens wird mindestens einer von vier Menschen an einer psychischen Störung leiden und eine Behandlung benötigen. Die «Global Burden of Disease Study 2016» hat gezeigt, dass psychische Störungen, vor allem Depressionen und Angstzustände, weltweit die häufigsten Ursachen für Behinderungen sind.1

Wie können wir helfen?
Als Psychiater fragen wir uns zu Recht: Wie können wir unseren Patienten helfen? Psychische Störungen sind weiter verbreitet, als wir denken. Auch wenn uns vielleicht das Wer, Was und Warum nicht klar oder bewusst ist, kennt doch jeder von uns jemanden, der psychisch leidet. Die meisten von uns werden irgendwann in ihrem Leben den Schmerz erfahren, der entsteht, wenn unsere psychischen Abwehrsysteme nicht ausreichen, um die Herausforderungen zu bewältigen, die scheinbar so plötzlich über uns kommen. Leider sind Menschen, die unter psychischen Problemen leiden, oft doppelt belastet, wenn ihnen nicht mit Verständnis, Mitgefühl und Unterstützung begegnet wird. Sagen Sie niemals zu jemandem mit einer psychischen Erkrankung: «Reiß dich zusammen» oder etwas Ähnliches. Das würden Sie auch nie zu jemandem sagen, der Krebs oder Multiple Sklerose hat, oder?

 

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