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Das Geheimnis des Optimismus
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Optimismus
Das Geheimnis des Optimismus

Judith Leitner
BSc Psychologie

Mir dämmert es: Sie hat eine gewaltige Portion negativer Gefühle bei mir abgeladen, auf irgendeine positive Äußerung habe ich umsonst gewartet. Es scheint von vorn bis hinten in ihrem Leben nur negativ zu laufen: von der Partnerschaft über die Arbeit, über die eingeschränkten sozialen Kontakte bis hin zu ihrer verrückten Familie …

Ach ja, über das berühmte Glas der Optimisten und Pessimisten, ob es nun halb voll oder halb leer ist, haben wir auch kurz gesprochen. Ihre Einschätzung dazu: Tja, man müsse die Dinge eben realistisch sehen, alles Positivreden bringe wirklich keinen weiter … das sei etwas für junge, unerfahrene, genau genommen naive Menschen!

Nach unserem Treffen versuche ich, die ganze Last abzuschütteln, meinen Optimismus wieder aufzurichten und positiv gestimmt den weiteren Tag zu gestalten. Ihre Aussage bringt mich aber dennoch zum Nachdenken, denn ich bin ein Mensch, der allem etwas Positives abzugewinnen versucht, und das oft mit Erfolg! Klar gibt es auch Dinge und Situationen, die mich ärgern oder enttäuschen, aber man muss doch nicht immer alles negativ sehen und das Schlimmste erwarten! Bin ich nun einfach naiv? Habe ich keine Ahnung vom «echten Leben» und werde irgendwann das böse Erwachen haben?

Optimismus – wozu?
Optimisten zeichnen sich durch positive Erwartungen an die Zukunft aus. Sind Sie ein Optimist? Erwarten Sie generell Positives für die Zukunft oder gehen Sie doch eher vom Schlimmsten aus? Es scheint von Vorteil zu sein, den Lebensweg optimistisch zu beschreiten, denn zahlreiche Studien belegen, dass optimistische Menschen gesünder sind, länger leben und sich selbst als glücklicher beschreiben. Warum nun aber die Verbindung zwischen Optimismus und Gesundheit?

Optimismus und Gesundheit
In der Psychologie hat man viel danach geforscht, warum Menschen, die Schicksale erleiden, psychisch ganz unterschiedlich darauf reagieren. Die einen leiden in Folge an psychischen Erkrankungen/Störungen, die anderen schreiten praktisch schadlos aus der Krise heraus. Man fand Kennwerte, die entweder krankheitsfördernd sind (Risikofaktoren) oder vor Krankheit schützen (Schutzfaktoren) und die damit über die Erkrankungswahrscheinlichkeit Auskunft geben. Diese Faktoren haben verschiedene Ursprünge: biologische (z. B. genetisch), psychologische (z. B. Arbeitsüberlastung), soziale (z. B. Partnerverlust) oder ökologische (z. B. Lärmbelastung).

 

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